Die iranische Reederei IRISL – Islamic Republic of Iran Shipping Lines – lief erstmals nach Aufhebung der Sanktionen den Hafen Antwerpen in der Vorwoche wieder an. Die Ehre als „erstes“ iranisches Schiff ins Antwerpener Wasser zu fahren oblag dem Containerschiff Azargoun, welches am Antwerp Gateway-Terminal am Deurganck-Dock festmachte.
Bis 2010 war Antwerpen der Haupthafen in Europa für Fracht aus dem Iran. Nun, da die Sanktionen aufgehoben sind, ist die Antwerpener Hafenbehörde bestrebt die Wirtschaftsbeziehungen mit dem Land wieder herzustellen. Mit dem großen und noch wachsenden Aufkommen von Containerfracht und petrochemischen Produkten bietet der Iran ein großes Potential für einen Hafen wie Antwerpen, der nicht nur der zweitgrößte Containerhafen in Europa ist, sondern auch das größte integrierte Petrochemie-Cluster des Kontinents beherbergt.
Ende Jänner gab IRISL bekannt, direkte Containerdienste zwischen dem Persischen Golf und Europa aufnehmen zu wollen. Langfristig soll eine Abfahrt pro Woche mit 5.125 bis 6.572 TEU Kapazität verfügbar sein. Zu Beginn jedoch beschränkt man sich auf kleinere Einheiten und eine Abfahrt alle zwei Wochen. Das Containerschiff Azargoun (2.478 TEU) verließ den Hafen Bandar Abbas am 19. Februar, und erreichte das Mittelmeer 10 Tage später über den Suezkanal. IRISL will Mitte April weitere Container- und Stückgutschiffe nach Antwerpen bringen.
