Bei der Waldviertler Kräuterhandelsfirma Sonnentor, die ihre Firmenzentrale in Sprögnitz bei Zwettl betreibt, spielt die Digitalisierung in der Logistik eine große Rolle. Vom Lagereingang der Ware über alle Lagerbewegungen bis zu Kommissionierung und Versand läuft der gesamte Prozess digitalisiert ab.
Betreut werden diese Prozesse bei Sonnentor von einem eigenen Supply Chain Management Team. Chaotisch geht es hier nur zu, weil es gewollt ist. Denn durch eine chaotische Lagerhaltung, also ohne fixe Stellplätze, kann die vorhandene Lagerfläche optimal genutzt werden.
Bei der Kräuterhandelsfirma wird die Ware digital erfasst, kann also leicht im System wiedergefunden werden. Auch die Erfassung der Rohwarenmuster hat das Unternehmen digitalisiert. Für alle Mitarbeitenden wurden Musterfotos einfach und zentral zugänglich gemacht.
Für Sonnentor ist der Einsatz digitaler Lösungen eine doppelte Gewinnsituation. Einerseits profitiert das Unternehmen von internen Abläufen. Andererseits schützt die Digitalisierung auch die Kräuter, die zu Tees und Gewürzen weiterverarbeitet werden.
Denn dank eines IoT-Funknetzes (LoRaWAN) ist es möglich, die Temperatur und Feuchtigkeit in den Lagerhallen zu kontrollieren und so sicherzustellen, dass die Rohwaren immer unter idealen Bedingungen gelagert werden. Dafür werden Sensoren eingesetzt, die alle 15 Minuten die Messwerte in eine Datenbank schreiben.
Sonnentor wurde 1988 von Johannes Gutmann gegründet und gilt seit 37 Jahren als Pionier der Bio-Branche. Das Waldviertler Unternehmen führt in seinem Sortiment rund 900 Produkte – vor allem Kräuter und Gewürze –, die über 35 eigene Geschäfte, Bio-Fachläden, Apotheken, Reformhäuser, die Gastronomie und den Online-Shop www.sonnentor.at vertrieben werden.
Vor allem die bunten Produktinnovationen im Tee- und Gewürzsortiment haben die Kräuterhandelsfirma international bekannt gemacht. Exportiert wird in 50 Länder weltweit. Sonnentor beschäftigt 350 Mitarbeitende in Österreich und Deutschland sowie 180 in Tschechien. Im Geschäftsjahr 2023/24 wurde bei einer Exportquote von 65 Prozent ein Umsatz von 59 Mio. EUR erwirtschaftet.
