Die aus der Dentaltechnologie bekannte W&H Gruppe erschließt ein neues Geschäftsfeld. Mit einem Chirurgiesystem „Made in Austria“ expandiert das Salzburger Medizintechnikunternehmen in die Humanmedizin. Die Produktinnovation basiert auf Ultraschalltechnologie, im Fachjargon Piezotechnologie genannt, und ermöglicht minimal-invasive und damit besonders schonende Operationen.
Im Bereich der Nasenoperationen ersetzt das neue Chirurgiegerät herkömmliche Methoden wie den Einsatz von Hammer und Meißel und somit das Brechen der Nase. Stattdessen ermöglicht die Produktneuheit eine präzisere und deutlich schonendere Nasenmodellierung. Das Resultat: weniger Schwellungen und reduzierte post-operative Schmerzen für die Patient:innen.
„Die Piezotechnologie ist bereits seit vielen Jahren in der Dentalmedizin etabliert. Ursprünglich wurde sie zur Zahnsteinentfernung verwendet, bis man etwas später feststellte, dass mit gewissen Anpassungen auch sehr präzise und schonend Knochen geschnitten werden kann“, erklärt W&H Produktmanager Roman Gschaider.
Neben Nasenkorrekturen lässt sich das W&H-Chirurgiegerät auch in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie der Kleinknochenchirurgie einsetzen. Roman Gschaider: „Man kann sich das wie ein Handstück mit verschiedenen Aufsätzen vorstellen, die je nach Anwendungsbereich gewählt werden. Die Instrumente schwingen im Ultraschallbereich, was das Verletzungsrisiko senkt und die Wundheilung optimiert.“
Nach dem erfolgreichen Produktlaunch Ende 2024 in Europa plant W&H bereits den nächsten Meilenstein. Mitte 2025 soll das Chirurgiegerät auf dem US-Markt und in Brasilien eingeführt werden.
