Hafen Antwerpen „am Zug“ nach Zentral- und Osteuropa

Hafen Antwerpen verbessert Hinterlandanbindung – zusätzliche Bahnkapazitäten nach Zentral- und Osteuropa geplant

Hafen Antwerpen „am Zug“ nach Zentral- und Osteuropa

Trotz großer Bemühungen liegt der belgische Seehafen in Österreich speziell im Containerverkehr nicht an der vordersten Front. Zwar ist die Menge der Seefrachten mit Ausgangs- oder Zielorten in der Alpenrepublik in 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf rund 3 Mio. Tonnen gestiegen. Die Importe und Exporte halten sich in etwa die Waage. Jedoch entfällt davon der Löwenanteil auf konventionell verschiffte Stahlwaren, Chemie- und Forstprodukte, Projekte sowie auf Fahrzeuge und rollende Ladung.

Das Containergeschäft ist vom eingeschränkten Angebot an leistungsfähigen und zuverlässigen Zugprodukten beeinträchtigt. Doch hier gibt es jetzt ernsthafte Bestrebungen zur Erweiterung des Angebotes. Geplant ist ein nachhaltiger Ausbau der schnellen und regelmäßigen Linienverkehre nach Zentral- und Osteuropa, kündigten Luc Arnouts, CCO Hafenbetrieb Antwerpen, und Katarina Stancova, Referentin Intermodal Solutions Hafen Antwerpen, in einem Pressegespräch in Wien an.

Dafür wurden im Rahmen einer internationalen Ausschreibung jetzt drei Schienen-Projekte zwischen Antwerpen, Österreich, der Tschechischen Republik und Polen ausgewählt. Diese sollen der verladenden Wirtschaft und den internationalen Speditionen in Belgien sowie Zentral- und Osteuropa zusätzliche Möglichkeiten entlang der Supply Chain bieten.

Die Projekte in Detail:

-) Aufstockung der Abfahrtsfrequenz auf dem Antwerpen-Linz-Korridor von drei auf rund fünf Rundläufe pro Woche – mit Anschlüssen nach Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Türkei und Italien (Rail Cargo Logistics Austria und Rail & Sea)

-) Neue Schienenverbindung zwischen Antwerpen und  Lovosice in der Tschechischen Republik (B Logistics)

-) Höhere Abfahrtsfrequenz und Aufbau eines neuen Schienennetzes mit verschiedenen Zielen in Polen (Hupac)

Die Antwerp Port Authority wird die drei Projekte in den ersten drei Jahren finanziell unterstützen.

Antwerpen ist einer der Top-Hafenplätze auf dem europäischen Kontinent. Im letzten Jahr wurden hier 208,4 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen, was einer Steigerung um 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Für den Containerverkehr steht ein Wachstum um 7,5 Prozent auf 9,65 Mio. TEU zu Buche. Das RoRo-Aufkommen hat um 4,1 Prozent auf 4,65 Mio. Tonnen zugelegt. Hinzu kommen 10 Mio. Tonnen konventionelles Breakbulk (+1,2%), 13,8 Mio. Tonnen trockenes Massengut (+2,2%) und 66,7 Mio. Tonnen flüssiges Massengut (+6,1%). Darüber hinaus sind in der Hafenstatistik 14.417 Schiffsanläufe angeführt.

www.portofantwerp.com

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