In Tirol wird im ersten Halbjahr 2020 an 20 Tagen der Lkw-Verkehr bei Kufstein-Nord blockweise abgefertigt. Ab Februar werden die Blockabfertigungen technisch durch ein automatisiertes Dosiersystem unterstützt. Das beschloss die Tiroler Landesregierung in ihrer Sitzung am 15. August.
„Nach knapp zwei Jahren bestätigen sich die Blockabfertigungen als unverzichtbares Verkehrslenkungsinstrument, um die Verkehrs- und Versorgungssicherheit an besonders kritischen Tagen zu gewährleisten. Nun geht es darum, die Blockabfertigungen technisch durch ein automatisiertes System zu unterstützen, von dem auch die Exekutive profitiert“, betont Landeshauptmann Günther Platter.
Zunächst wird ein permanentes System installiert, welches bei erhöhtem Verkehrsaufkommen automatisch aktiviert wird. In der Endausbaustufe ist in Zusammenarbeit mit Bayern ein Verkehrslenkungssystem vorgesehen, welches es bereits auf deutschem Staatsgebiet ermöglicht, durch Echtzeit-Informationen auf das Verkehrsaufkommen in Tirol zu reagieren und Dosierungen in Bayern vorzunehmen. Das wurde auch bei den Transitgesprächen in Berlin am 25. Juli als Teil des 10-Punkte-Plans zwischen Tirol und Deutschland vereinbart.
Die Gesamtkosten für das automatisierte Dosiersystem, die Land Tirol und Asfinag zu gleichen Teilen tragen, betragen 1,35 Mio. Euro. Seitens des Landes werden weitere 40.000 Euro für Dosiermaßnahmen auf dem Landesstraßennetz wie etwa für Ampeln zur Verfügung gestellt – insgesamt sind es damit 715.000 Euro.
Circa alle 12 Sekunden wird künftig ein Lkw mithilfe von an unterschiedlichen Standorten positionierten Ampeln, LED-Wechseltextanzeigen und Videoüberwachung den Checkpoint bei Kufstein-Nord passieren – maximal bleibt es bei 300 Lkw pro Stunde. Der Straßenabschnitt wird verbreitert und der Kontrollstreifen verlängert, um dort eine Kontrollbucht einrichten zu können.
Beim Dosierkalender geht es der Tiroler Landesregierung vor allem darum, jene Tage zu identifizieren, an denen verstärkte Lkw-Spitzen am Morgen in Kufstein auftreten beziehungsweise an denen diese in Kombination mit generell starkem Kfz-Verkehr auf der A12 Inntalautobahn beziehungsweise A13 Brennerautobahn schwere Störungen verursachen können. Insgesamt war die Blockabfertigung im Vorjahr 104,5 Stunden aktiv – also durchschnittlich 3,9 Stunden pro Dosiertag.